Freitag, 11. Mai 2007

17. Tag

Freilauf Gruppe Pinocchio:
Wieder zu beobachten war das rege Interesse an dem kleinen Sprung. Anna und Walk on Top sind darüber gesprungen.

Walk on Top:
Mit ihr fange ich ja die Rai-Forschung an. Ich begann mit Bodenarbeit. Danach erstes Aufsitzen. Alles lief glatt. Beim Reiten reagierte sie sofort auf die neuen Hilfen, aber nur auf der linken Hand, rechts herum wollte sie nicht wenden. Ich versuchte es mit einer Dominanzvolte, ihr Hals war aber so fest, dass ich ihn nicht herum bekam. Nachdem sie aber auf der linken Hand richtig gut ging, überlegte ich mir, ob sie links vielleicht körperliche Schwierigkeiten haben könnte. Zum Test lief Frau Sander mit dem Strick vorraus. Walki folgte ihr, auch links herum, hatte aber sichtlich Schwierigkeiten. Für eine erste Bestandsaufnahme war der Ritt aber gut und ich weiß nun wie weiter machen.

Anna:
Im Schritt lief alles normal und gut, im Trab aber neigte sie wieder zum rennen. Vielleicht liegt es am vielen galoppieren vom Vortag? Ich ließ sie noch am langen Zügel im Schritt laufen und hörte dann auf. Ich hab das Gefühl ich muss bei ihr noch das Maß an Forderung und Überanstrengung finden.

Lacor:
Diesmal war es wieder kein Problem ihn von der Weide zu holen, für mich bestätigt sich der angedachte Plan mit nur alle zwie Tage Reiten. Lacor reagiert auf die Bodenübungen sehr gut, ist super weich und auch das Rückwärtsrichten macht er ohne zu murren mit. Lustig / Schön zu beobachten ist, dass er mich keine Sekunde aus den Augen/Ohren lässt und ihm das alleinige Stillstehen sehr schwer fällt, bewege ich mich einen Schritt von ihm weg, folgt er mir sofort, geh ich um ihn herum, dreht er seinen Hals soweit er nur kann.
Aufsitzen kein Problem, danach wollte er aber nicht mehr weitergehen. Ich bekam ihn mit Müh und Not vom Putzplatz weg, ein Stück weiter wollte ich mich durchsetzten und gab die Hilfen kräftiger und zack explodierte er. Nur kurz und nicht schlimm aber ich hatte ein zweites mal die Anzeichen nicht erkannt. Beim Aufsitzen muss er die Kruppe wieder stark geschlossen haben, Spannungen entstanden, er wusste nicht wie damit umgehen, stehen bleiben, weitermüssen und sich dann wie auf der Weide oder wie es die jungen Pferde machen durch Buckeln diese Spannungen lösen. Interessant ist, dass er mit seinen 12 Jahren immer noch nicht damit umgehen kann, deutlich wird, dass beim Einreiten schwerwiegende Fehler gemacht wurden.
Das weitere Reiten war sehr schön, er hielt seinen Rücken das erste mal die ganze Zeit gehoben, selbst ohne Galopp, viel im Innenhof vorwärts, und hielt, was mich sehr erstaunte seinen Hals ruhig, ruhiger als früher. Wenn ich im Trab aussaß, jogte er aber so vorsichtig, dass wir fast nicht von der Stelle kamen. Das nächste Mal geh ich wieder auf den großen Platz. Da hat er mehr Raum freier zu laufen. Im Schritt ist der Innenhof kein Problem. Da streckt er sich auch schön und läuft gut Vorwärts.

Padan:
Sie kam gestern von der Weide rein, wo sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Grund war dass sie und ihr Vater sich völlig überfressen haben und nun abnehmen müssen, außerdem haben sie sich, da sie keine Eisen tragen, die Hufe zu weit abgelaufen. Für mich ist Padan ein wunderbares Forschungsobjekt. Sie ist fünfjährig und kennt noch gar nichts. Mit ihr werde ich viel Bodenarbeit machen um sie an den Menschen, die menschliche Welt zu gewöhnen, ihr Vertrauen zu geben etc. und wenn ich noch eine Einheit hierbleibe, werde ich auch versuchen sie einzureiten. Die ersten Übungen gestern klappten schon nicht schlecht, sie ließ sich putzen und frisieren ohne angebunden zu sein, ich will ihr erst das stille Stehen beibringen, bevor ich sie an das Anbinden gewöhne. Die Dominanz Übung machte sie auch gut mit, wirkte ziemlich erstaunt, ob dem was ich da mit ihr trieb. Das Rückwärtsgehen, also das zurückweichen von meinen Drohungen jedoch ging noch gar nicht, sie wich zu seite aus und riss den Kopf in die Höhe. Die weiteren Dominanzvolten machte sie mit, rannte aber viel schneller um mich rum, so dass ich irgendwann nicht mehr mitkam und gefährlich nah an ihrem Hinterteil stand. Für mich ist klar, dass diese Ranordnungs streitigkeiten nicht leicht werden. Sie lebte ihr ganzen Leben in einer Pferdeherde und hatte wahrscheinlich eine nicht allzu kleine Position dort, warum sollte sie sich mir so schnell ergeben??

1 Kommentar:

christine sander hat gesagt…

Zu Anna: wissen wann fordern und wann vorbereiten gehört jedenfalls auch für mich mit zum Schwierigsten in der Reiterei.

Zu Padan: Es ist offensichtlich, dass ein Pferd bevor es von den Rai-Übungen profitieren kann halfterfest sein muss und einen gewissen Vertrauensgrad dem Menschen gegenüber aufgebaut haben muss.

Zu Lacor: Die Veränderungen sind rein visuell erstaunlich. Lacor, der in seinen schlimmsten Zeiten wie eine stampfende Giraffe war, ist nun ein Westfale mit großen frei getragenem Hals und guten Bewegungen