Mittwoch, 30. Mai 2007

30.Tag

Anna:
Da es meinem Fuß wieder einigermaßen gut geht, begann ich gestern wieder zu Reiten. Anna war anfangs eher langsam und wollte nicht so recht Vorwärts. Sie fühlte sich aber gut an. Nach ein paar Runden im Trab (erst Jog), löste sie sich immer mehr und lief dann auch wieder sehr schön. Es kann gut auch an mir gelegen haben, vielleicht habe ich meine anfängliche Unsicherheit auf sie übertragen. Ich ritt sie durch und sie schnaubte ab. Danach probierte ich noch eine kleine Runde ins Gelände zu gehen, aber wieder hatte ich keine Chance. Wenn sie nicht will, dann bleibt sie einfach stehen und ich kann machen was ich möchte, sie macht keinen weiteren Schritt.

Danach, fühlte ich mich ziemlich erledigt und bekam Kopfschmerzen. Wahrscheinlich muss ich es einfach noch ein paar Tage langsam angehen.

Dienstag, 29. Mai 2007

Wochenende:

Florens und ich waren von Freitag, bis Montag alleine hier, da Herr und Frau Sander ein Familienfest hatten.
Durch meinen verletzten Fuß war ich die ganze Zeit ziemlich eingeschränkt. Ich konnte nicht Reiten, da ich mich einfach nicht sicher genug dazu fühlte. Zuviel laufen schmerzt auch insofern blieb mir zusehen und kleinste Arbeiten. Ich nahm mich der Stallpflege und Pferdepflege an. So putzte ich ein bischen herum (Katzennäpfe, Putzplatz etc.). Dann machte ich Flitzers Mähne und putzte ihn. Er hielt erstaunlich ruhig, ließ alles geschehen, war aber trotzdem aufmerksam. Während Flitzer am Putzplatz stand, wurde Padan sehr unruhig, wieherte, sprang herum. Ich begann auch 5-minütige Freiläufe, ich wollte sie nicht zu sehr anstrengen, da ihre Hufe immer noch etwas kurz sind und sie nach wie vor sehr übergewichtig sind. Es schien ihnen aber Spaß zu machen und sie probierten einiges aus. Danach spielte ich noch mit ihnen, d.h. ich hatte Leckerlies in den Händen und ließ sie Rückwärtsgehen, über einen kleinen Sprung steigen, sich nach rechts drehen, und nach links, oder ich hielt meine Hände zwischen ihren Vorderbeinen, so dass sie sich ganz nach unten strecken mussten. Nachdem ich fertig war, stellte ich ihnen noch einen roten Eimer voll Wasser auf den Platz, dieser war höchst interessant. Sie spielten sicher eine halbe Stunde damit. Padan wurde richtig zutraulich, ich konnte sie überall anfassen, sie lief mir hinterher etc. was mich wundert ist, dass sie gestern wieder vor mir weggeschreckt ist, als ich sie in den Stall holen wollte. Sie wollte sich überhaupt nicht berühren lassen. Mal sehen wie es heute ist.
Anna ist mit dieser Pause auch nicht richtig zufrieden. Sie ist eher unruhig und wiehert Pinocchio sofort hinterher wenn er rausgeholt wird.
Mit Florens und Pinocchio klappt es immer besser. Er muss nur noch leichte Hilfen einsetzten und wird immer mutiger. Pinocchio sollte vielleicht mal Korrektur geritten werden. Mit Fiona
klappte es auch gut, aber am Sonntag reagierte sie beim putzen wieder ziemlich giftig, so ließ ich sie wieder in den Stall bringen, sie sollte vielleicht auch wieder einmal kurz durchgeritten werden.
Alles in allem war es ein schönes Wochenende, trotz anhaltendem Regen. Und ich bin sehr froh, dass Vivas Ausflug so gut verlaufen ist - aber mich wunderts nach wie vor, dass Pan nicht hinterher ist. Was mich persönlich auch sehr freut ist, dass Florens ein richtiges Gespür und spontane Liebe zu Pferden hat. Er ist darüber selber etwas erstaunt und er betont immer wieder wie viel Spaß es ihm macht. Ich selbst kann es gar nicht erwarten wieder fit zu sein.

Donnerstag, 24. Mai 2007

26. Tag

Ein weiteres Mal, wurde meine Arbeit unterbrochen. Pippin ist mir so stark auf den Fuß getreten, dass ich gestern nicht Reiten konnte und mich nun mal wieder ein paar Tage schonen muss.
So konnte ich nur sitzend Florens beim Reiten zusehen. Gestern ist er das erste Mal auf Fiona geritten. Er hat einen sehr guten Sitz und bekommt langsam auch ein Gespür dafür, wie man mit den Pferden, den unterschiedlichen Charakteren umgehen muss. So bemerkte er die unterschiede zwischen Fiona und Pinocchio. Durch das bewusste Brustheben ist er viel selbstsicherer geworden und kann sich schon besser durchsetzten. Dieser Prozess, muss noch weitergehen. Vorallem Pinocchio tanzt ihm noch manchmal auf der Nase herum.
Bedenkt man, dass er erst fünf Mal auf einem Pferd saß, sind seine Entwicklungen schon sehr beachtlich!

Mittwoch, 23. Mai 2007

23./24./25. Tag

Wir haben nun einen Tagesplan, der sich die letzten Tage gut bewährt hat. Dabei wird das Programm ein bischen auseinandergezogen, so dass wir mit Ruhe und genügend Kraft alles schaffen können.
Morgens beginne ich mit Lacor.
Es scheint zu klappen mit dem Plan, dass Pippin mit reinkommt. Sie stehen nun schon immer am Zaun, wenn ich sie abends abholen komme.
Lacor muss nach wie vor an der Longe gehen. Seine Bisswunden sehen noch nicht fest genug zugewachsen aus. Er läuft aber gut an der Longe. Etwas langsam, aber mit ein bischen antreiben, geht es schon. An Tag 24 hat es sehr stark geregnet. Interessant war, dass Lacor an diesem Tag seine Kruppe konstant geschlossen gehalten hat. Man konnte richtig sehen, wie der Rücken um einige Zentimeter nach oben kam.

Mittags um halb drei fangen Florens und ich mit Pinocchio und Anna an.
Florens reitet nun schon alleine im Innenhof. Er hat begriffen, auf was es ankommt, dass er seinen Willen durchsetzten mussund aktiv bleiben muss. Er ist gerne mal auf dem Pferd "eingeschlafen" und Pinocchio hat dies sofort genutzt um Widersetzlichkeiten hochzufahren. Aber gestern hat es super geklappt. Florens hat eine sehr gute Haltung, jetzt da er den Brustkorb höher nimmt strahlt er gleich viel mehr, wirkt selbstbewusster und Pinocchio reagiertdarauf. Es wird wieder deutlich, wie wichtig die Haltung des Reiters ist. Florens hat ein sehr gutes Gespür dafür, man sieht wie es ständig bemüht ist richtig zu sitzen. Ich freu mich schon auf weitere Entwicklungen.
Während Florens auf Pinocchio reitet, habe ich Anna. So kann ich mit einem Auge Florens beobachten und mit dem Rest Anna arbeiten. Die letzten Tage ist Anna wunderbar gegangen. Sie verändert sich richtig. Vom Anfangs eher trägen Pferd zum aufgeweckten Pferd, dass jeder Hilfe prombt und exakt nachgeht. Anna reagiert sehr gut auf das zurückgenommene äußere Bein, um eine Kurve/Volte zu reiten. Mit dieser HIlfe lässt sich noch leichter und einfacher wenden. Worauf ich achten muss ist, dass sie immer wieder ganz plötzlich ihren Kopf schief stellt. Verstärkt, nach dem das Mädchen geritten ist. Bei ihr hebt das Rückwärtsrichten auch den Rücken sofort an.

Danach wird gefüttert.

Um ca. 17 Uhr gehts dann wieder weiter. Wobei am Nachmittag die Pferde gerne mal Wechseln, es kommt darauf an, wie wir uns fühlen und was die Pferde brauchen.

Fiona: Verstand das Bändele und die Hilfen spontan. Sie läuft gut damit. Selbst im Gelände ist es kein Prbblem sie damit zu reiten. Vielleicht kann nun Florens beginnen sie auch ein bischen zu zu übernehmen.?

Walk on Top: Auf bzw mit ihr zu reiten, ist eine wahre Wonne. Anfangs ist sie zwar gerne ein bischen hektisch und versucht sich mir zu widersetzten, ist es aber einmal geklärt, dass sie nicht alles mit mir machen kann wird sie zum Lamm. Ihre Ohren sind den gesammten Ritt in meine Richtung, ihr Gang ist weich und geschmeidig, Hilfen erahnt sie schon, mit ihr hab ich wirklich das Gefühl, dass das Pferd zu meinen eigenen Beinen wird. Dabei sucht sie schnell die Anlehnung, ihr Rücken ist noch nicht genug gestärkt und sie muss sich nach unten dehnen. Gestern lag sie mir dann paarmal auf dem Gebiss, aber nachdem ich dann wusste warum, achtete ich darauf und es passierte nicht nochmal.

In den Schritten, wie wir gerade mit Florens vorgehen, kann ich mir wirklich vorstellen, dass es ein guter Weg für Reitanfänger ist. Anfangs die Sicherheit an der Longe mit Konzentration auf den Sitz, dann aber eher schnell zum eigenen Reiten zwecks der Erfolgserlebnisse und auch das selber ausprobieren, ist glaub ich eine gute Sache. Das Gefühl für das Pferd und die Auswirkungen seines Tuns darauf selber auszutesten. Durch das Bändele muss sich der Schüler keine Gedanken um ein möglicherweise schmerzendes Gebiss machen, und das Pferd muss nicht eine unruhige Hand ertragen. Ich bin gespannt wie weit dieser Weg führt.

Freitag, 18. Mai 2007

22. Tag

Lacor:
An der Longe geht es ganz gut. Er war viel konzentrierter als am Tag davor und ließ sich sogar überreden zu galoppieren und flott zu traben.

Pinocchio:
Mit ihm hatte ich sozusagen drei Abschnitte.
1. Anreiten für Florens. Dabei vergaß ich die Gerthe mitzunehmen und er verfiel wieder in seinen langsamen schulpferdetrott... War aber sehr lieb.
2. Florens draufsetzten. Die erste Reitstunde mit Florens. Ich führte ihn erst, damit er sich an das Gefühl der bewegten Höhe gewöhnen kann. Danach nahm ich ihn an die Longe. Es freute mich zu sehen, dass er spontan richtig saß. Außer ein paar kleinen Korrekturen saß er richtig gut. Ihm schien das ganze auch Spaß zu machen. Ich probierte Trab. Anfangs versuchte Florens das Leichttraben, ich wollte aber, dass er erst das Aussitzen lernt. Nachdem wir das geklärt hatten und ich ihm ein paar Hilfestellungen gegeben habe, saß er im Trab auf dem Pferd wie angeklebt. Ich finde er hat das super gemacht. Auch die verlangsamenden Beinhilfen hat er gelernt und verstanden, glaubt aber noch nicht so ganz, dass dies auch funktioniert, dann klappt es auch nicht so prombt. Aber wollte er es richtig, dann stand Pinocchio wie eine eins.
3.Reiten zum lösen. Abends ritt ich Pinocchio noch einmal, da er sich bei beiden ersten Ritten nicht lösen konnte. Ich hielt ihn erst im Schritt im Innenhof und bin dann zu Traben und Galoppieren auf den Reitplatz. Anfangs, wollte Pinocchio überhaupt nicht Traben, er galoppierte sofort los. Dies ließ ich geschehen und wir galoppierten ziemlich viel, dabei schnaubte er ab. Nach einigen Runden konnten wir die Trabeinlagen verlängern, er entspannte sich zusehends. Am Ende lief er entspannt, losgelöst in allen Gangarten.

Anna:
Ich begann mit einer langen Schrittphase. Traben wollte ich erst, wenn ich mir sicher sein konnte, dass es ok ist. Dies war es dann auch. Erst im Jog, dann im verkürzten Trab und schließlich beim Verlängern und Verkürzen der Schritte. Ab diesem Moment hatte ich das Gefühl, alles geht und ich könnte noch Stunden weiterreiten. Ließ es aber sein zu galoppieren oder sie weiter Traben zu lassen, da ich bei Anna oft aufpassen muss, dass ich nicht zuviel mache.

Fiona:
Fiona ritt ich das erste Mal mit Bändele. Auch sie verstand es sofort und schien damit zufrieden zu sein. Ich machte im Schritt viele Volten, ließ sie Rückwärtsgehen und beobachtete bei ihr wie auch bei den anderen, dass sofort der Rücken nach oben kommt. Im Trab wieß mich Frau Sander daraufhin, dass Fiona ihr rechtes Bein etwas nachzieht. Nach Aufforderung, wurde dies aber viel besser. Die Runde ums Haus verlief gut und die längere Galoppeinheit auf dem Reitplatz auch. Fiona reagierte gestern viel besser auf die Beinhilfen.

Donnerstag, 17. Mai 2007

21. Tag

Für mich beginnt nun ein neuer Abschnitt - jetzt geht es nicht mehr nur darum, dass ich lerne. Seit gestern ist mein Neffe Florens hier und ich werde versuchen ihm das Reiten beizubringen. Er hat noch gar keine Erfahrung mit Pferden - eher etwas Respekt. Er begann mit dem Führen der Pferde: Pinocchio, So, Fiona.

Lacor:
Nach einer längeren Pause holte ich ihn wieder rein. Leider war Reiten nicht möglich, da er wieder gebissen wurde, diesmal genau in Gurtlage. Wir vermuten, dass er immer von Pippin gebissen wird, weil er sich von der Herde entfernt. Um dies zu umgehen, haben wir beschlossen die Herde nachts reinzuholen. Ich werde dann immer Vormittags mit ihm arbeiten. Interessant war, dass Lacor in der Nacht die Stalltüren von Lucky und Ali geöffnet hat - nicht aber die von Pippin.

Anna:
Anna lief im Schritt gut mit Anlehnung. Ich denke sie belastete das innere Hinterbein auch. Im Trab jedoch begann sie wieder zu rennen. Ich versuchte beide Seiten, aber mit dem gleichen Ergebnis. Ich blieb dann im Schritt, was sie gut machte.

Nach dem Reiten von Anna hatte ich wieder starke Rückenschmerzen. Mal sehen wie es heute wird.

Walki:
Frau Sander zeigte mir eine Übung zum Dehnen und Kräftigen der Hinterbeine. Walki machte bei Frau Sander viel besser mit als bei mir. Wir vermuten, dass sie ihre Erfahrungen mit ihrer ersten Reiterin auf mich projeziert, da ich ca. selbes Alter und Größe habe. Die Bodenübungen wird nun wieder Frau Sander übernehmen.

Mittwoch, 16. Mai 2007

20. Tag

Pinocchio:
Die Führübungen klappen schon sehr gut. Er versteht, dass er wenn er seine Sache gut macht, eine Belohnung bekommt. Leider beginnt er diese Belohnung nun einzufordern, wenn ich sie ihm nicht gebe, da ich nicht möchte, dass er sich das ständige betteln angewöhnt wird er ungehalten. Dies gilt es so schnell wie möglich zu beheben, da so schnell Beißer gemacht werden.
Beim Reiten war er ganz der alte. Lief sehr schön vorwärts, reagierte weich und prombt auf die Hilfen und machte einen langen Hals. Auch Pinocchio versteht die Hilfen mit den Beinen. Im Trab fiel er zuerst in den Jog, aber fing selber dann ziemlich schnell an zu traben. Auch im Trab und später im Galopp reagierte er sehr gut auf die Hilfen. Er wirkt sehr zufrieden mit dem Bändele.

Walk on Top:
Walki hatte das Problem dass ihr rechtes Hinterbein nicht richtig trägt, sie keine großen Schritte machen möchte etc. An der Longe lief sie gestern schon viel besser als am Tag zuvor. Sie machte im Trab größere Schritte und schritt auch beim Seitwärtstreten besser aus. Allerdings war ihr Hals auf der linken Hand etwas steif. Ich freue mich die Übungen kennenzulernen die das Hinterbein trainieren sollen.

Anna:
Aus Zeitmangel longierte ich sie nur. Wieder waren ihre Hinterbeine ziemlich schlecht. Mich wundert das sehr, da sie unter dem Reiter so gut läuft und auch unter den Schwerpunkt tritt. Anfangs trabte sie wieder mit kleinen Schrittchen, nach ein paar Runden und Aufforderung jedoch verlängerten sich ihre Schritte und sie entspannte sich zusehends. Im Schritt waren ihre Hinterbeine schon besser, aber immer noch nicht wirklich gut.

Dienstag, 15. Mai 2007

19. Tag

Anna:
Anna wärmte ich im Freilauf auf und begann nach dem Putzen das Reiten. Anfangs schlappte sie ein bischen mit halb-hängendem Rücken vor sich hin. Ich ließ sie stehen und zwei, drei Schritte Rückwärtsgehen und der Rücken war gehoben. Dies blieb er auch die ganze Zeit über. Von da an lief sie viel munterer. Auch Anna hat nun den Jog für sich entdeckt, es scheint ihnen gut zu tun, sich darin zu lösen. Sie viel dann nach ein paar Runden selber in den Trab. Ich übte mit ihr das parieren, mit den Beinhilfen und das Angaloppieren. Beides klappte ganz gut. Vom Galopp in den Trab reagierte sie oft nicht richtig auf die Beinhilfen und ich musste die Zügel einsetzen, dann aber legte sie sich mit dem Kopf hinter das Gebissund es dauerte noch länger bis sie Trabte und in diesen Momenten war sie auch etwas unkontrollierbar. Sie lief so warm, dass sie auf die allerkleinste Hilfe in den Galopp ging. Worauf ich dann sehr achten musste, dass mein Bein nicht ausversehen zu weit nach hinten rutscht. Was mich wundert ist, dass sie keinen Schritt ins Gelände will. Obwohl sie gut geht, ich schon mit ihr draußen war und sie den Weg durch den täglichen Weidegang kennt.

Padan:
Sie ist ein super neugieriges und zum Glück liebes Pferd. Ich begann gestern mit ihr in der Box. Um sie zu desensibilisieren, rieb ich sie mit dem Strick und dem Halfter am ganzen Körper ab. Warf den Strick über ihren Rücken, an die Flanken, legte ihn um die Ohren etc. alles ganz ruhig und mit viel loben und leckerli. Das alles machte sie wunderbar mit, zuckte nur gelegentlich weg, wirkte eher interessiert. Sie ist noch sehr Kopfscheu, berührungen am Kopf (vorallem am Nasenbein.) lässt sie so gut wie nicht zu. Ich versuchte einen Trick von Andrea Kutsch, solange mit der Hand dran zu bleiben, bis sie einmal kurz stillhält, dann wegnehmen. Mit den Backen und an der unteren Seite, klappte dies ganz gut. Sie ließ sich dan dort anfassen und blieb recht ruhig. Vorne ging dies überhaupt nicht, sie riss den Kopf zu weit nach oben, so dass ich meine Hand wegnehmen musste. Sie wurde aber nach und nach ruhiger, da versuchte ich das Halfter wieder aufzulegen, aber sobald ich die Schlinge um ihren Hals gelegt hatte, wich sie zur Seite aus - legte ich aber nur den Strick oder das ganze Halfter zum testen um den Hals, blieb sie ruhig. Wenn es ans Halfteranlegen geht, könnte ich mir vorstellen, dass mein Puls ein bisschen steigt, sie dies spürt und abhaut. Leider donnerte sie mir mit ihrem Kopf gegen meinen und ich musste dann erstmal aufhören.

Fiona:
Fiona ist das einzige Pferd, dass nicht spontan auf die verlangsamenden Beinhilfen reagiert. Alle anderen haben diese sofort verstanden. Fiona braucht etwas länger. Am Anfang hatte sie einen leichten Flopp im Rücken, der legte sich aber ziemlich schnell. Beim Traben hoppelte sie diesmal stärker. Es war auche ein kuddelmuddel im Hilfen geben und erkennen. Ich denke es lag hauptsächlich daran, dass ich so leicht neben mir stand und die Hilfen nicht korrekt gegeben habe.

Ich denke mir sooft, wenn ich Schmerzen habe, sei es Kopfweh oder das Bein oder jetzt der Arm, Zähne zusammenbeißen, ne Asprirn schlucken und weiter gehts. Merke dann aber ziemlich schnell, dass dies überhaupt nichts bringt. Ich werde fahrig, verliere schneller die Nerven, mache Fehler. Also auch wenn der Schmerz eigentlich zum Aushalten wäre kann ich nicht ganz normal weiterarbeiten. Lernt man das mit der Zeit? Oder gehen eher die Schmerzen weg?

Freitag, 11. Mai 2007

Erklärungen:

In meinem Rechercheblog sind ausführliche Erklärungen zum Vorgehen und zu Rai-Bodenübungen nachzulesen.

17. Tag

Freilauf Gruppe Pinocchio:
Wieder zu beobachten war das rege Interesse an dem kleinen Sprung. Anna und Walk on Top sind darüber gesprungen.

Walk on Top:
Mit ihr fange ich ja die Rai-Forschung an. Ich begann mit Bodenarbeit. Danach erstes Aufsitzen. Alles lief glatt. Beim Reiten reagierte sie sofort auf die neuen Hilfen, aber nur auf der linken Hand, rechts herum wollte sie nicht wenden. Ich versuchte es mit einer Dominanzvolte, ihr Hals war aber so fest, dass ich ihn nicht herum bekam. Nachdem sie aber auf der linken Hand richtig gut ging, überlegte ich mir, ob sie links vielleicht körperliche Schwierigkeiten haben könnte. Zum Test lief Frau Sander mit dem Strick vorraus. Walki folgte ihr, auch links herum, hatte aber sichtlich Schwierigkeiten. Für eine erste Bestandsaufnahme war der Ritt aber gut und ich weiß nun wie weiter machen.

Anna:
Im Schritt lief alles normal und gut, im Trab aber neigte sie wieder zum rennen. Vielleicht liegt es am vielen galoppieren vom Vortag? Ich ließ sie noch am langen Zügel im Schritt laufen und hörte dann auf. Ich hab das Gefühl ich muss bei ihr noch das Maß an Forderung und Überanstrengung finden.

Lacor:
Diesmal war es wieder kein Problem ihn von der Weide zu holen, für mich bestätigt sich der angedachte Plan mit nur alle zwie Tage Reiten. Lacor reagiert auf die Bodenübungen sehr gut, ist super weich und auch das Rückwärtsrichten macht er ohne zu murren mit. Lustig / Schön zu beobachten ist, dass er mich keine Sekunde aus den Augen/Ohren lässt und ihm das alleinige Stillstehen sehr schwer fällt, bewege ich mich einen Schritt von ihm weg, folgt er mir sofort, geh ich um ihn herum, dreht er seinen Hals soweit er nur kann.
Aufsitzen kein Problem, danach wollte er aber nicht mehr weitergehen. Ich bekam ihn mit Müh und Not vom Putzplatz weg, ein Stück weiter wollte ich mich durchsetzten und gab die Hilfen kräftiger und zack explodierte er. Nur kurz und nicht schlimm aber ich hatte ein zweites mal die Anzeichen nicht erkannt. Beim Aufsitzen muss er die Kruppe wieder stark geschlossen haben, Spannungen entstanden, er wusste nicht wie damit umgehen, stehen bleiben, weitermüssen und sich dann wie auf der Weide oder wie es die jungen Pferde machen durch Buckeln diese Spannungen lösen. Interessant ist, dass er mit seinen 12 Jahren immer noch nicht damit umgehen kann, deutlich wird, dass beim Einreiten schwerwiegende Fehler gemacht wurden.
Das weitere Reiten war sehr schön, er hielt seinen Rücken das erste mal die ganze Zeit gehoben, selbst ohne Galopp, viel im Innenhof vorwärts, und hielt, was mich sehr erstaunte seinen Hals ruhig, ruhiger als früher. Wenn ich im Trab aussaß, jogte er aber so vorsichtig, dass wir fast nicht von der Stelle kamen. Das nächste Mal geh ich wieder auf den großen Platz. Da hat er mehr Raum freier zu laufen. Im Schritt ist der Innenhof kein Problem. Da streckt er sich auch schön und läuft gut Vorwärts.

Padan:
Sie kam gestern von der Weide rein, wo sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Grund war dass sie und ihr Vater sich völlig überfressen haben und nun abnehmen müssen, außerdem haben sie sich, da sie keine Eisen tragen, die Hufe zu weit abgelaufen. Für mich ist Padan ein wunderbares Forschungsobjekt. Sie ist fünfjährig und kennt noch gar nichts. Mit ihr werde ich viel Bodenarbeit machen um sie an den Menschen, die menschliche Welt zu gewöhnen, ihr Vertrauen zu geben etc. und wenn ich noch eine Einheit hierbleibe, werde ich auch versuchen sie einzureiten. Die ersten Übungen gestern klappten schon nicht schlecht, sie ließ sich putzen und frisieren ohne angebunden zu sein, ich will ihr erst das stille Stehen beibringen, bevor ich sie an das Anbinden gewöhne. Die Dominanz Übung machte sie auch gut mit, wirkte ziemlich erstaunt, ob dem was ich da mit ihr trieb. Das Rückwärtsgehen, also das zurückweichen von meinen Drohungen jedoch ging noch gar nicht, sie wich zu seite aus und riss den Kopf in die Höhe. Die weiteren Dominanzvolten machte sie mit, rannte aber viel schneller um mich rum, so dass ich irgendwann nicht mehr mitkam und gefährlich nah an ihrem Hinterteil stand. Für mich ist klar, dass diese Ranordnungs streitigkeiten nicht leicht werden. Sie lebte ihr ganzen Leben in einer Pferdeherde und hatte wahrscheinlich eine nicht allzu kleine Position dort, warum sollte sie sich mir so schnell ergeben??

Donnerstag, 10. Mai 2007

16. Tag

Anna:
Die Steifheit vom Vortag war wieder weg. Sie lief sehr schön flüssig, ruhig im Trab und auch der Galopp war nicht mehr so wild. Ich hab mich nun entschieden sie durch das nach hinten nehmen des äußeren Beines in den Galopp zu bringen. Dies klappte schon sehr gut.

Lacor:
Er wollte nicht von der Weide herunter, kam auf mich zu, galoppierte aber weg, wenn ich ihn aufhalftern wollte. Ich denke für ihn ist es gut, wenn ich wie (unbeabsichtigt) letzte Woche, ihn nur alle zwei Tage hereinhole und reite.

Walk on Top:
Mit ihr begann ich am Boden, ich machte die Bodenübungen nach Fred Rai. Sie reagierte wunderbar darauf. Muss sich aber natürlich ersteinmal daran gewöhnen, so beließ ich es auch dabei und werde erst heute oder morgen Reiten.

Pinocchio:
Ihn ritt ich das erstemal seit langer Zeit wieder. Wegen zwei offenen Stellen am Rücken, konnte er nicht geritten werden. Wie schon ganz zu beginn mal erwähnt, ist er ein altes Schulpferd und auf Kriegsfuß mit der Trense und knatscht und beißt nur darauf rum. So setzte ich die Zügel so gut wie gar nicht ein und nahm für ihn auch die weiche Trense. Er war entspannt, machte den Hals lang und knatsche gar nicht rum. Dafür, wielang er nicht mehr geritten wurde, bin ich sehr zufrieden.

Mittwoch, 9. Mai 2007

15.Tag

Gestern war ein sehr intensiver Tag für mich. Wie zu Beginn erwähnt, komme ich aus dem Rai-Reiten (siehe Rechercheblog und Video). In der Zeit hier, habe ich mich ein Stück weit davon entfernt, niemals, weil ich die Grundsätze nicht vertreten konnte, da stehe ich nach wie vor dahinter. Eher wegen einerseits der Eröffnung etwas neuem, was sich bis in die Physiologie erklären lässt und andererseits aber auch, weil sich kein Austausch zwischen uns hier und meinem Rai-Kontakt Zuhause herstellen ließ.
Ich weiß gar nicht, ob sich Fred Rai bewusst ist, was er da physiologisch mit den Pferden macht...
Gestern hatte ich wieder mal Probleme mit Lacor und ich versuchte es auf Rai-Art zu lösen. Wie erwartet klappte es wunderbar, hinzu kommt nun mein Wissen über den Pferdekörper, ich versuche weiter unten die Vorgänge physiologisch zu erklären. Aber der Reihe nach, erstmal die Situation und mein Vorgehen, sowie Beobachtungen:
Von Lacor wissen wir nun über seine Probleme im Rücken, das Heben des Rückens, das Schließen der Kruppe (welche Auswirkungen das hat ist bitte nachzulesen unter: http://otherideas.typepad.com/begriffe/2007/04/ und Kruppenschluss , sowie Fragen zum Kruppenschluss), außerdem kommen bei ihm auch schlechte Erfahrungen von früheren Reitern dazu - fehlendes Grundvertrauen. Nun konnte ich nur richtig mit ihm auf dem großen Platz arbeiten, zwecks der bessern Galoppmöglichkeiten, was ihm beim Kruppeschließen sehr hilft. Um dahin zu gelangen müssen wir durch einen Durchgang hindurch, wo auch Heu und Stroh gelagert wird. Immer wieder scheute Lacor davor zurück. Mal ging er problemlos durch, dann wieder nicht. Da ich weiß, dass er keine richtige Angst davor haben kann, ärgerte mich sein Verhalten. Da er Gestern gar nicht durch wollte. Bewusst wurde mir, dass genau in solchen Fällen viele Menschen nicht nach einer Lösung suchen sondern sie Gerte einsetzen. Ich stieg ab und begann ihn durchzuführen. Laut schnaubend folgte er mir. Ich lief sooft hin und her, drehte Runden um die Säulen etc. bis er nicht mehr mit der Wimper zuckte. Danach stieg ich wieder auf, neu motiviert, ritt drauf zu und er ging durch, wunderbar, um ihm seine "Angst" ganz zu nehmen, drehte ich um und versuchte es wieder. Er blieb davor stehen und war nicht zu überreden auch nur einen Fuß hindurch zu setzten. Ich erinnerte mich, was ich wohl früher gemacht hätte. So stieg ich wieder ab und zog Lacor das "Bändele", ein Schnurhalfter, an. Ich begann mit den Führübungen am Boden, wie ich hoffte und auch erwartete, waren diese kein Problem. Hierbei geht es darum die Dominanz über das Pferd zu erlangen, zum Leittier zu werden. Diesen Status habe ich bei Lacor, am Boden zumindest, schon lange. Deutlicher wurde aber seine Kopf-/Halshaltung, langer Hals, Kopf richtung Boden, mit dem Ausdruck im Gesicht, nach mir die Sintflut. Ich führte ihn also so durch den Durchgang, kein Problem. Ich stieg auf. Er schien erstaunt über die neue Kopffreiheit zu sein, machte es aber gut. Ich begann mit den Übungen zu Pferd. D.h. Volten, stehen, rückwärtsrichten, kleine Acht, bei Ungehorsam "Dominanzvolte" ( ein schnelles drehen des Pferdes, wobei der Hals weich und so weit wie möglich beim Reiterbein sein soll). All dies machte Lacor sehr gut. Schnell streckte er den Hals weit nach unten, schnaubte ab, hob seinen Rücken, lief Vorwärts. Nun der Test: ich bewegte mich auf den Durchgang zu. Er blieb stehen. Nach einer Aufforderung ging er jedoch durch. Ich drehte ein paar Runden hin und her. Es ging. Auch auf dem großen Platz klappte es ganz gut, ich musste mich auch erst wieder an die Abgabe der Kontrolle über den Kopf gewöhnen, sowie dass feines Arbeiten schwer ist. Erstaunlich fand ich, dass ich automatisch beim Trab ausgesessen bin (was bei Lacor nie der Fall war) und er in den Jog gefallen ist, was er davor auch nie gemacht hat. Er wirkte entspannt, aber teilweise auch noch etwas unisicher ob dieser neuen Freiheit.

Nun zu den Erklärungen:
Klar ist, dass ich durch die Dominanzübungen zum Ranghöheren wurde, er sich mir anvertraut und Ängste überwindet. Hilfreich ist natürlich dabei das Weglassen der Trense bei Pferden die damit schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Diese Dominanz ist aber nicht alles. Lacor hat nachweislich schwierigkeiten im Körper und nur durch Dominanz sind diese nicht weggeblasen. Der Schlüssel ist das Schließen der Kruppe. Durch die Übungen am Boden und zu Pferd, wird dies eingeleitet. Stehen, wieder Antreten, Rückwärtsgehen, alles Dinge die die Hinterhand beanspruchen und das Pferd zum Rückenheben veranlassen. Die engen Volten: Das Pferd tritt automatisch unter den Schwerpunkt, die Innenseite wird verkürzt, der Hals geschmeidig und die Außenseite gedehnt. Durch die Freiheit ist das Pferd darauf angewiesen sich selber um seinen Körper zu kümmern, muss seinen Hals selber richtig tragen etc. Wie sich das weiter auswirkt bleibt zu beobachten. Ob er seinen Hals so stabilisieren kann muss beobachtet werden. Er hat auf jeden Fall gut auf alles reagiert, ist auch kein Wunder, spricht es doch genau seine Schwachstellen an. Das Rai-Reiten wird als gewaltfreie und sanfte Reitart propagiert. Gewaltfrei auf jeden Fall, aber ob sie so sanft ist... Das Schnurhalfter hat die gleiche Wirkung auf den Pferdekopf wie jedes andere Halfter auch. Außerdem sind die Bewegungen sehr stark, die der Mensch und dadurch auch das Pferd ausführt. Dieses enge Wenden dürfte sehr schiefen Pferden schwer fallen, da ihre Außenseite nicht genug gedehnt ist und das rechte Hinterbein das Tragen des Körpers nicht mehr gewohnt ist. Wenn man nun diese Übungen dem jeweiligen körperlichen Zustand des Pferdes anpasst, sehe ich eine gute Möglichkeit die Pferde zu starten. Unser Reiten hier weicht davon nicht sehr ab. Die Bewegungen sind die Gleichen. Wir benutzen nur ein Gebiss und unser Einwirken ist viel kleiner und feiner. Das Gebiss erlaubt es den Unterkiefer zu aktivieren, dadurch den Pferdekörper noch viel spezieller zu erreichen, da Pferde viele Dinge durch bewegen des Unterkiefers lösen können. Mit richtig geführter Hand wird das Gebiss so gut wie nicht eingesetzt, verursacht keine Schmerzen, es kommt also auf den Reiter an. Warum sollten Pferde, wenn das Gebiss wirklich richtig schmerzhaft ist, von alleine hineinbeißen?? Ich zwinge keines der Pferde das Gebiss ins Maul zu nehmen! Mit Lacor werde ich weiter ohne Reiten und sehen wie er sich entwickelt. Geklärt sein dürfte, dass es nie eine Entscheidung für oder wider das Rai-Reiten ist/war/wird. Jetzt da ich es auch physiologisch verstanden habe, gefällt es mir fast noch besser. Aber ich bin auch nicht gegen das Gebiss - ich bin für einen konstruktiven Austausch der Reiter, der Erfahrungen und der Erkenntnisse um am Ende für jeden das Beste herauszufinden.

Soviel dazu, nun zu den anderen....

Anna:
Sie lief wieder sehr schön. Ich hatte auch das Gefühl, dass das rechte Hinterbein wieder richtig trug. Jedoch wirkte sie beim rausbringen auf die Weide, als sie davon galoppierte etwas steif. Mal sehen....

Fiona:
Mit ihr klappte es auch wieder sehr gut. Ich ging auf den großen Platz zum galoppieren und es war gut. Ich versuchte verschiedene Galoppschnelligkeiten, also schneller an den Geraden ruhiger in den Kurven, sie reagierte super auf die halben Paraden. Durch meinen Abschwenker ins Rai-Reiten, hab ich glaub ich auch meine Aussitzposition im Trab wiedergefunden. Es fiel mir wieder viel leichter.

Dienstag, 8. Mai 2007

14. Tag

Gruppe So, im Freilauf:
Sehr interessant zu beobachten war die Reaktion der Gruppe auf den kleinen Sprung der aufgebaut auf dem Reitplatz steht. Anfangs liefen sie einfach daran vorbei. So und Phili entdeckten ihn als erste. So. sprang ziemlich häufig darüber, drehte sogar manchmal danach um und sprang ein weiteres Mal darüber. Phili folgte ihr. Oder sie liefen im Schritt darüber hinweg. Als nächste folgte Fallada, auch sie ging darüber hinweg, ohne dass ich sie auforderte dies zu tun. Bei So merkte ich richtig, dass es ihr spaß macht, danach galoppierte sie noch schneller und irgendwie schwungvoller. Als ich sie alleine ließ um sich zu wälzen und sie auszulaufen, beobachtete ich, dass So ihre Gruppe zusammen hielt und sie dann alle nach einander im Gänsemarsch über diesen kleinen Sprung im Schritt gingen. Ich wusste schon, dass es physiologisch für Pferde gesund sein kann zu springen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass sie auch wirklich freiwillig darüber gehen und selber merken, dass es ihnen gut tut. Wie auch später bei Lacor beobachtet, bin ich mir langsam sicher, dass Pferde ein richtiges Körperbewusstsein haben, sich und ihre Fähigkeiten gerne selber erkunden.

Lacor:
Nach dem putzen vergaß ich das Führen und wollte direkt aufsteigen. Dabei schloss er die Kruppe und hob den Rücken so stark, dass es zu einer Buckelbewegung kam. Da ich an einer ungünstigen Stelle war, sprang ich wieder herunter um ihn ersteinmal an der halblangen Longe zu führen. Frau Sander erklärte mir, dass es bei Pferden die Schwierigkeiten beim Rückenheben haben, oft zu Spannungen kommt, wenn sie es versuchen, um sich ihnen Luft zu machen fangen sie an zu buckeln, was man auch bei jungen Pferden beobachten kann. Dies ist keine böse Absicht oder der Wille den Reiter loszuwerden. In der Mitte der Reitbahn oder auf freiem Gelände stellt dies in der Regel kein Problem dar. Ist man jedoch wie ich an einer ungünstigen Stelle ist es sicherer nocheinmal abzusteigen, um nicht unnötige Risiken auf sich zu nehmen. An der Longe ging er ganz gut, ich musste aber immer darauf achten, dass er Abstand zu mir hält. Bei zweiten Aufsteigen lief alles wie gewohnt. Durch Regen und Wind herrschte auf dem Reitplatz eine große Unruhe. Lacor war ziemlich angespannt und machte Anstalten zu scheuen. Ich merkte aber, dass es keine echte Angst war und konzentrierte mich darauf, dass er sich entspannte. Er reagierte gut darauf, machte den Hals lang und hob immer wieder von selbst den Rücken. Ich ließ ihn machen und so verfiel er selbstständig in Trab und Galopp sobald sein Rücken wieder unten war. Diese Selbsteinschätzung bewunderte ich sehr. Er begann dann jedoch wieder mit dem Rücken zu schwanken und unruhig im Hals zu werden. Hielt ich ihn zur Konzentration an, wurde es schnell besser. Ich ließ ihn auch im Schritt über das kleine Hinderniss gehen und hatte das Gefühl ihm dabei beim Schließen der Kruppe / heben des Rückens zu helfen. Ich denke wir sind auf einem guten Weg, da er wieder mehr auf mich reagiert und nun auch richtig mitarbeitet.

Anna:
Anna hab ich die letzten Tage etwas vernachlässigt und gestern die Quittung bekommen. Ihr rechtes Hinterbein war wieder viel schlechter. Ich longierte sie und hielt sie immer an richtig zu treten. Erst am Ende, nachdem ich sie Seitwärtstreten ließ wurde es besser. Es tut mir leid, Anna, ich kümmere mich wieder mehr um dich!

Fiona:
Da ich sie Vorgestern geritten habe und sie gestern wieder reagierte, als ich sie am Rücken striegelte, beschloss ich sie nur zu longieren. Ich bot ihr das Frei-Springen an. Erst im Schritt, dann Trab, dann Galopp. Auf der rechten Hand machte sie dies wunderbar, sprang sehr schön frei und weit. Auf der linken Hand legte ich es gleich an. Im Galopp sprang sie jedoch zu früh ab und stieß mit den Hinterbeinen an die Stange. Sie galoppierte danach noch weiter, aber etwas steif. Ich ließ sie dann noch einige Runden im Schritt gehen, aber sie blieb noch ein bischen steif, mal sehen wie es heute wird.

11. / 12. / 13. Tag

Wegen Schlaflosigkeit und Tiefdruck, ging es mir das Wochenende über nicht so gut. Ich hielt die Arbeit eher klein. Machte vorallem den Freilauf und kürzere Reiteinheiten.

Freitag, 4. Mai 2007

10. Tag

Fallada:
Fallada war gestern wieder ziemlich nervös. Machte zwar einen langen Hals und lief mit einigermaßen großen Schritten, aber der Schritt war fast doppelt so schnell und sie begann immer wieder zu traben. Ansonsten denke ich, dass wir schon ein Stück weitergekommen sind.

Lacor:
Um endlich seinen Rücken gehoben zu bekommen, ging ich auf den großen Platz und begann zu galoppieren. Dieser Trick funktionierte auch ziemlich gut. Nach den Galoppeinheiten, war der Rücken auch immer oben. Dies hielt er aber nicht sehr lange durch, ich merkte richtig wie er ihn wieder fallen ließ. Heute muss ich mir einen Weg ausdenken, wie ich ihn dazu bringen kann, den Rücken länger zu halten. Vielleicht galoppieren, stehen, galoppieren, also ohne lange Schritteinheiten. Mal sehen.

Anna:
Auf dem Platz war alles gut, ich wollte dann ihre Reaktion vom Vortag im Gelände, nochmal testen und drehte Runden ums Haus. Sie war ein bischen aufgeregt, schaute sich alles ganz genau an und hatte einen ziemlich schnellen und zackigen Schritt, machte aber alles mit und auch wenn sie erschrak zuckte sie nur kurz zusammen, rannte also nicht einfach davon oder so. Ich denke , dass es gewissermaßen auch einfach eine Gewöhnungssache ist.

Fiona:
Fiona schien irgendein Problem mit dem Rücken zu haben. Sie reagierte empfindlich beim putzen und später beim Reiten lief sie anders als sonst. Ihr Rücken war viel bewegter als sonst, sie schaukelte so ein bischen hin und her. Ich blieb also im Schritt, und versuchte wieder Ruhe hinein zu bekommen und dabei aber nicht ihre Bewegungsfreude zu verlieren oder den Rest zu missachten. Am Schluss, war es wieder ganz gut, ich hätte eigentlich noch weitermachen sollen und wollen, aber hatte auf einmal selber Kreuzschmerzen.

Donnerstag, 3. Mai 2007

9. Tag

Fallada:
Sie war anfangs sehr nervös, vielleicht weil soviel Motorenlärm um uns rum war. Beruhigte sich aber nach und nach und fuhr nur noch gelegentlich etwas hoch. Ich achtete sehr darauf, dass sie immer genügend Zügelspielraum hat um sich nach vorne zu dehnen. Ich bin schon ganz zufrieden mit ihr und habe das Gefühl, schon ein Stück weitergekommen zu sein.
Frau Sander, würden sie sie kontrollreiten??

Fiona:
Selbst die ruhige Fiona war ein bischen nervöser als sonst. Sie machte alles aber gut und souverän. Ich trabte und galoppierte wieder mit ihr und anschließend drehte ich eine Runde ums Haus. Es lief gut.

Anna:
Anna lief wunderbar auf dem Platz, ich hielt mich an die Tipps vom Tag zuvor und alles lief seine Bahnen.
Die Funktionen der Hand, die Tipps waren: Die rechte Hand hat direkten Einfluss auf das rechte Hinterbein, halte ich steten Kontakt mit dem Maul, aktiviere ich das rechte Hinterbein. Aufgefallen ist, dass mein rechter Zügel, aber immer die Tendenz zum durchhängen hat, es lässt sich also vermuten, dass das schwache rechte Bein, auch meinen Zügel beeinflusst, ich ihn also unbewusst mehr durchhängen lasse. Wenn ich mich also konzentriere und ihn aktiv halte, halte ich im Rückschluss auch das Pferdebein aktiv. Der äußere Zügel gibt die Richtung an, hierbei soll der innere Zügel keine Rolle spielen. Dieser stellt lediglich beim Stellen des Genicks eine Rolle, wird also nur eingesetzt, wenn das Pferd sein Genick/ seinen Hals nicht in der gewünschten Richtung / Haltung trägt. Bewege ich mich nun auf der rechten Hand, muss ich mir bewusst sein, dass wenn ich den rechten Zügel betätige, nicht die Richtung anweise sondern das rechte Hinterbein betätige, dies ist vorallem auch eine mentale Sache. Auf der linken Hand, kann der innere Zügel durchaus auch mal durchhängen, da er wenn das Pferd sein Genick richtig gestellt hat, keine Funktion hat.
Beim anschließenden Ritt um das Haus, war sie sehr nervös, scheute vor stehenden Autos, wollte nicht an Jack und Sam vorbeigehen etc. Ich frag mich, wieso sie gestern so gescheut hat und sonst noch nie???

Walki:
Sie schien es zu genießen geputzt zu werden. Da sie immer noch sehr verschwitzt war spritzte ich sie ein bischen ab, was ihr nciht so gefiel und ließ sie sich draußen auf dem kleinen Platz welzen. Als ich nach dem füttern an ihrer Box vorbei ging, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie danke sagen wollte, sie hörte auf zu fressen und streckte ihren Kopf zu mir her, ich weiß nicht, ob man Pferde so vermenschlichen kann/darf/soll, aber ich hatte irgendwie so dass Gefühl.

8.Tag

Die Arbeit mit Fallada, Fiona und den Gruppen war ohne große nennenswerte entwicklungen.

Pinocchio:
Wie erwähnt, hatte ich das Gefühl, er langweile sich langsam an der kurzen Longe. So versuchten wir das Freispringen. Mir fehlte aber die Technik um das richtig anzugehen, insofern war es ein Kuddelmuddel. Er wich anfangs nicht nach innen sondern nach außen aus, wo jedoch nicht soviel Platz ist, das heißt er stolperte dann so halb über den Sprung drüber... Dann hielt ich ihn weiterrein aber er drängte nach außen, also Richtung Sprung, hatte aber nicht genug Tempo, so dass er dacor stehen blieb. Als ich ihn richtig motivierte, sprang er dann schön darüber, auf beiden Händen. Es ist glaub ich gut, wenn ich das heute mit Frau Sander mache, um ein besseres Vorgehen zu erlernen.

Anna:
Bei ihr machten wir den Versuch, ich reite und spreche, erzähle Frau Sander die nebenher läuft, was ich tue. Anfangs, war es gar nicht so leicht zu beschreiben, was ich im einzelnen tue, vieles passiert ja aus einem automatismus heraus. Aber ich gewöhnte mich einigermaßen daran und ich fand die "Übung" gut, da ich mir wirklich bewusst machen musste, was ich denn eigentlich da tue. Was mir glaub ich auch sehr geholfen hat, war die anschließende "Reitstunde", Frau Sander erklärte mir nochmal die genauen Funktionen jeder Hand.
Außerdem fingen wir mit der großen Acht an, und sie half mir dabei, das hat mich sehr gefreut und mir glaub ich auch sehr geholfen.

Lacor:
Mit Lacor dagegen, war es nicht so einfach. Er klemmte, war unruhig im Hals, und machte keine Anstalten seinen Rücken auch nur einen Zentimeter zu heben. Ich weiß nicht woran das lag, aber mich enttäuschte sein Verhalten sehr. In diesem Moment konnte ich nicht richtig damit umgehen, ich vermute, dass es hauptsächlich an dem monatlichen Hormoncocktail lag. Ich bin mir aber sicher, dass wir diesen Punkt wieder überwinden.

Dienstag, 1. Mai 2007

7.Tag

Fallada:
Sie hat auf jeden Fall Fortschritte gemacht. Sie lief von Anfang an ruhig und mit langem Hals. Ich habe auch das Gefühl, dass sie besser unter den Schwerpunkt tritt. Nachdem es im Schritt gut ging, habe ich einen kurzen Trab gewagt. Es ging schon ganz ok, danach brauchte sie aber wieder eine Runde um sich wieder zu entspannen. Vielleicht war das noch zu früh.

Fiona:
Mit ihr machte ich viele Hufschlagfiguren und versuchte immer länger am Stück zu traben. Sowie kurze Galoppeinheiten auf beiden Händen. Alles klappte eigentlich ganz gut.

Lacor:
Beim ersten Reiten im Innenhof, verhielt er sich wieder so, wie ganz am Anfang, als ich begonnen habe ihn zu reiten. D.h. er klemmte sehr, war unglaublich unruhig in Kopf und Hals, Kopf auch, da er immer mit der Trense rumknatscht, wirkte alles in allem auch sehr unwillig und lustlos. Beim zweiten Reiten, bin ich auf den großen Reitplatz gegangen. Dort war es direkt besser, aber dieser bessere Zustand hielt nicht allzulange an. Dann verfiel er wieder in seinen "schlappenden" Trott. Ich finde einfach keinen Weg ihn von hinten zu mobilisieren. Es ist sicher sehr gut, wenn er nun zweimal geritten wird, das erste Mal von Frau Sander, das zweite Mal von mir.

Pinocchio:
Er ging wieder an der halblabgen Longe. Im Grunde ganz gut, aber ich muss ihn nach wie vor immer und immer wieder ermahnen. Ich denke wir müssen noch etwas anderes hinzunehmnen, er wirkte gestern auch etwas frustriert, vielleicht longier ich ihn mal draussen auf dem kleinen Zirkel....

Anna:
Ich übernahm sie von Frau Sander. Sie lief sehr gut. Wieder entspannt, leicht zu führen, konzentriert im Trab, ruhig. Wirkte auch ziemlich gerade....