Dienstag, 8. Mai 2007

14. Tag

Gruppe So, im Freilauf:
Sehr interessant zu beobachten war die Reaktion der Gruppe auf den kleinen Sprung der aufgebaut auf dem Reitplatz steht. Anfangs liefen sie einfach daran vorbei. So und Phili entdeckten ihn als erste. So. sprang ziemlich häufig darüber, drehte sogar manchmal danach um und sprang ein weiteres Mal darüber. Phili folgte ihr. Oder sie liefen im Schritt darüber hinweg. Als nächste folgte Fallada, auch sie ging darüber hinweg, ohne dass ich sie auforderte dies zu tun. Bei So merkte ich richtig, dass es ihr spaß macht, danach galoppierte sie noch schneller und irgendwie schwungvoller. Als ich sie alleine ließ um sich zu wälzen und sie auszulaufen, beobachtete ich, dass So ihre Gruppe zusammen hielt und sie dann alle nach einander im Gänsemarsch über diesen kleinen Sprung im Schritt gingen. Ich wusste schon, dass es physiologisch für Pferde gesund sein kann zu springen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass sie auch wirklich freiwillig darüber gehen und selber merken, dass es ihnen gut tut. Wie auch später bei Lacor beobachtet, bin ich mir langsam sicher, dass Pferde ein richtiges Körperbewusstsein haben, sich und ihre Fähigkeiten gerne selber erkunden.

Lacor:
Nach dem putzen vergaß ich das Führen und wollte direkt aufsteigen. Dabei schloss er die Kruppe und hob den Rücken so stark, dass es zu einer Buckelbewegung kam. Da ich an einer ungünstigen Stelle war, sprang ich wieder herunter um ihn ersteinmal an der halblangen Longe zu führen. Frau Sander erklärte mir, dass es bei Pferden die Schwierigkeiten beim Rückenheben haben, oft zu Spannungen kommt, wenn sie es versuchen, um sich ihnen Luft zu machen fangen sie an zu buckeln, was man auch bei jungen Pferden beobachten kann. Dies ist keine böse Absicht oder der Wille den Reiter loszuwerden. In der Mitte der Reitbahn oder auf freiem Gelände stellt dies in der Regel kein Problem dar. Ist man jedoch wie ich an einer ungünstigen Stelle ist es sicherer nocheinmal abzusteigen, um nicht unnötige Risiken auf sich zu nehmen. An der Longe ging er ganz gut, ich musste aber immer darauf achten, dass er Abstand zu mir hält. Bei zweiten Aufsteigen lief alles wie gewohnt. Durch Regen und Wind herrschte auf dem Reitplatz eine große Unruhe. Lacor war ziemlich angespannt und machte Anstalten zu scheuen. Ich merkte aber, dass es keine echte Angst war und konzentrierte mich darauf, dass er sich entspannte. Er reagierte gut darauf, machte den Hals lang und hob immer wieder von selbst den Rücken. Ich ließ ihn machen und so verfiel er selbstständig in Trab und Galopp sobald sein Rücken wieder unten war. Diese Selbsteinschätzung bewunderte ich sehr. Er begann dann jedoch wieder mit dem Rücken zu schwanken und unruhig im Hals zu werden. Hielt ich ihn zur Konzentration an, wurde es schnell besser. Ich ließ ihn auch im Schritt über das kleine Hinderniss gehen und hatte das Gefühl ihm dabei beim Schließen der Kruppe / heben des Rückens zu helfen. Ich denke wir sind auf einem guten Weg, da er wieder mehr auf mich reagiert und nun auch richtig mitarbeitet.

Anna:
Anna hab ich die letzten Tage etwas vernachlässigt und gestern die Quittung bekommen. Ihr rechtes Hinterbein war wieder viel schlechter. Ich longierte sie und hielt sie immer an richtig zu treten. Erst am Ende, nachdem ich sie Seitwärtstreten ließ wurde es besser. Es tut mir leid, Anna, ich kümmere mich wieder mehr um dich!

Fiona:
Da ich sie Vorgestern geritten habe und sie gestern wieder reagierte, als ich sie am Rücken striegelte, beschloss ich sie nur zu longieren. Ich bot ihr das Frei-Springen an. Erst im Schritt, dann Trab, dann Galopp. Auf der rechten Hand machte sie dies wunderbar, sprang sehr schön frei und weit. Auf der linken Hand legte ich es gleich an. Im Galopp sprang sie jedoch zu früh ab und stieß mit den Hinterbeinen an die Stange. Sie galoppierte danach noch weiter, aber etwas steif. Ich ließ sie dann noch einige Runden im Schritt gehen, aber sie blieb noch ein bischen steif, mal sehen wie es heute wird.

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