Montag, 23. Juli 2007

Abschlusseintrag:



Meine dritte Einheit beim Study Horsemanship war sehr intensiv und lehrreich.
In dieser Zeit habe ich viele Themen der Reiterei weiter verinnerlicht und mir wurde bewusst, dass es große Unterschiede in der Ausbildung gibt sowie mit dem jeweiligen Umgang. Jeh nach dem wie die Ziele und die persönliche Motivation jedes einzelnen ist, wird anders an das Thema Pferd herangegangen. Abgesehen von unseren Themen des ersten Ausbildungsziels oder der Vorgehensweise habe ich persönlich viele Dinge mitgenommen und werde auch in weiteren Einträgen versuchen darauf einzugehen.
In der Arbeit mit Fallada, Anna, Walk on Top und Padan, hatte ich viele hochs und tiefs und ich bin darüber sehr dankbar, denn sie haben mir viel beigebracht.
Das deutlichste war wohl, dass es sehr stark auf die menschliche Psyche bzw deren Verfassung ankommt, wie man mit den Pferden arbeiten kann. Ist man selber nicht ganz bei der Sache, mit anderen Dingen, mit sich selber beschäftigt, passieren sehr viele Fehler, kann man nicht vom Tier erwarten voll da zu sein.
Ich hatte eine Phase, in der ich mit ein paar persönlichen Geschichten zu kämpfen hatte und sofort unterliefen mit schwerwiegende Fehler und ich bzw die Pferde wurden um Wochen zurück geworfen. Außerdem zeigte sich auch, dass der menschliche Körper auf psychische Belastung reagiert – in meinem Falle mit Rückenschmerzen, was mich vom Reiten abhielt. Im nach hinein war die Woche ohne Reiten sehr sinnvoll. Ich hatte Zeit viel Handarbeit zu machen, dort auch Fehler zu begehen und, dies war ein wichtiger Punkt, mich selber wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Sozusagen am Höhepunkt meiner Frustration über mein „Versagen“, hatte ich den Wendepunkt, der mir ermöglichte von da an nur Fortschritte zu machen. Ein weiteres Thema war die Notwendigkeit des Entscheidungen treffens. Der manchmal wichtigen Entscheidung vom vorgegebenen Weges abzuweichen, da jedes Pferd anders behandelt werden muss. Man kann nicht pedantisch gleich vorgehen, sondern muss lernen zu lesen, was jedes einzelne Tier in dem speziellen Moment braucht – bis ich in der Lage bin meistens richtige Entscheidungen zu treffen, bzw diese auch wirklich alleine zu treffen, werden sicher noch Jahre vergehen. Wieder ein weiterer Punkt, ich musste lernen, dass ich nicht alles richtig und perfekt machen kann – zumindest jetzt noch nicht.
Diese Einsicht half mir noch gezielter zu arbeiten, sowie mehr und konkretere Fragen zu stellen. Ich bin Frau Sander dankbar für ihre Engelsgeduld, beim immer und immer wieder Antworten auf die gleichen Fragen. Aber nur so kann ich mir sicher sein, alles richtig verstanden zu haben.
Ich freue mich im Herbst eine längere Zeit am Stück da sein zu können, denn jetzt wäre ich an dem Punkt, mit allen Pferden, an dem es ein Stück weiter gehen könnte. Ich habe jetzt drei Mal Start-ups gemacht, nun würde ich gerne ein bisschen von den Früchten ernten, ins Gelände gehen, das Reiten genießen und dann weiter in der Ausbildung. Bei Fallada und Walki hätte ich keine Bedenken richtig loszulegen. Um Anna mache ich mir ein bisschen Sorgen und hoffe, dass der Tierarzt nichts schlimmes finden kann.
Sehr interessant und auch ein wenig erleichternd waren die Erkenntnisse über meinen Körper, mein Hohlkreuz und das damit zusammenhängende Schwergehen der wirklich richtigen Impulsübertragung. Daran muss und werde ich sicher arbeiten – denn die Aussicht wirklich weiter und besser zu werden reizt mich sehr.
Ich versuche in den nächsten Wochen meine ganzen Gedanken und Themen noch in Texte zu verfassen.
Noch eine schöne letzte Woche der dritten Einheit wünsche ich euch allen!!!

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