Donnerstag, 12. Juli 2007

18./19./20. Tag

Wetterbedingt hatten wir die letzten Tage freie Hand, soll heißen, jeder macht dann die Pferde, wann es ihm am besten vorkommt, mit dem Ziel, dass sie immer besser werden - das Ziel überhaupt!
Leider ist es nicht immer klar, was denn für sie am Besten ist, tut ein Stehtag gut, oder werden sie dann steif?
Durcharbeiten - aber ist das zu anstrengend? Die Entscheidung zu treffen ist ein Teil des Lernens, das Einschätzen der individuellen Bedürfnisse. Und stelle ich meine Eigenen über die der Pferde? Wenn nicht, kann ich dann trotzdem konzentriert und effektiv arbeiten? Oder spiegelt sich dann mein Unwohlsein zu sehr?
Dienstag habe ich kleine Handarbeit mit Walk on Top und Anna gemacht, da ich es für diese beiden für sinnvoll empfand. Bei Anna, da sie sonst gerne steifer ist und ich dann mehr Kraft in ihre Lösung stecken muss, und bei Walki, da sie sonst so viel Energie aufbaut, die dann erstmal rausgelassen werden muss.
Mittwoch wollte ich normal weitermachen, aber da kamen einige Faktoren zusammen, die dies nicht ermöglichten. Zum einen war eine große Unruhe im Hof, da die Stelle leergeräumt wurden und zum anderen da die Pferde einen Weidewechsel hinter sich hatten und sich nicht haben einfangen lassen.
Ich bin nur für Anja eingesprungen und habe Mira zu Ende geritten, da sie wieder starke Rückenschmerzen bekommen hat. Wir trabten und galoppierten und machten zum Schluss eine kleine Runde um den See. Alles ging wunderbar und ich habe wieder bemerkt, wie gut Anja ihn vorbereitet hat.

Heute (Donnerstag) ging es dann wirklich normal weiter. Diese beiden Tage wenig Pferde, haben mir und vorallem meinem Körper gut getan, da dieser sich meldete mit kleinem Ziehen und Zwacken - Zeichen dafür, dass ich es vielleicht etwas übertrieben habe und zu schnell einen perfekten Reiterkörper haben wollte. Heute ging es dann schon wieder besser.

Fallada:
Intuitiv, oder auch unerklärlicherweise, habe ich sie davor nicht an der Hand gehen lassen. Ich stieg ziemlich direkt auf und ließ sie am langen Zügel auf dem Hufschlag gehen. Sie fühlte sich im Rücken viel entspannter an als erwartet, außerdem war sie im Schritt ziemlich gleichmäßig. Mittlerweile geht sie viel besser in Längsbiegung, bzw auch ins Schultervor. Sie kaute ziemlich viel, hielt aber noch ihren Kopf/ Hals ziemlich weit nach oben. Ich senkte dann meine Hände und sie senkte ihren Kopf / Hals. Im Trab war sie holperig und ungleich, ich versuchte dies dan n auszugleichen. Danach machten wir einen kleinen Ausritt, dabei Schritt sie weit aus, entspannte ihren Hals mehr und blieb erstaunlicherweise recht ruhig, sie erschreckte nur einmal und machte einen kleinen Satz. Ich griff in die Mähne und "aktivierte" C8, sozusagen um die Wirkung auszutesten - bei ihr war die Wirkung, dass sie den Hals hoch riss und von 0 auf 100 hochfuhr, sobald ich wieder losließ, ließ sie auch los. Danach ging es wieder schön weiter, zurück im Hof drehten wir noch ein paar Runden am langen Zügel. Wieder ohne groß nachzudenken stellte ich sie in den Stall - ob sie die Handarbeit davor und danach brauch, wird sich zeigen.

Anna:
Anna war sehr müde und verschlafen, als ich sie aus dem Stall holte, die Tage und Nächte auf der Weide scheinen sie ermüdet zu haben. Auf dem kleinen Viereck an der Longe zeigte sie mir deutlich, dass es ihr nicht mehr passt zuviel an der Hand zu machen. Sie war unwillig und kam immer wieder in den Kreis zu mir rein, war unkonzetriert und ich hatte erst einmal zu kämpfen um überhaupt zu ihr durchzudringen. Beim Reiten war davon nichts mehr zu spüren. Sie fühlte sich sehr schön an. Das einzige war, dass sie (was mir erst im Trab auffiel), nicht in Längsbiegung ging, sonder sich in die Kurve reinwarf. Im Schritt achtete ich wieder stärker darauf und sie begann zu kauen und machte sehr gut mit, danach klappte der Trab auch wieder besser. Ich merkte aber, dass ich selbst an meine Grenzen kam und das Zwicken und Zwacken wieder einsetzte, so hörte ich auf und longierte sie noch ein paar Runden im Trab. Ich schaute, dass sie auf den Geraden weit ausschritt und in den Kurven in Längsbiegung ging. Es wurde immer besser und ich denke, dass wir bald einen richtigen Durchbruch haben werden.

Walki:
Mit ihr "fluppt" es richtig!
Schon an der halblangen Longe, am Anfang, ging sie wunderbar. Beim Reiten hatte ich richtig das Gefühl, ein gut gehendes, gerades (?) Pferd unter mir zu haben. Sie wendete auf beiden Seiten gleich, ging in Längsbiegung, ins Schultervor, ihr Trab war schwingend und gleichmäßig und und und!
Selbst mit Walki wagte ich mich daraufhin ins Gelände - kein Pferd kann dort besser gehen!
Das wirklich einzige ist ihr Rücken, der noch hoch muss , aber selbst das denke ich dürfte zu schaffen sein.

Mira:
Ihn übernahm ich wieder von Anja, sie hatte ihn wie immer sehr schön vorbereitet, geritten. Ich sollte ihn nur nochmal durchtreten lassen. Im Trab war er anfangs ein bischen ungleich, aber nach einer Weile wurde es schon besser.

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