Dienstag, 10. Juli 2007

17. Tag

Alles aufzuschreiben, was passiert wird immer schwieriger - es gibt soviel und ich versuche alles wiederzugeben und nicht die Hälfte zu vergessen.

Fallada:
Angefangen mit Handarbeit - halblange Longe. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass sie recht steif ist, aber sie entspannte sich schnell und ihre Schritte wurden ausgreifender und weicher. Das gleiche Bild zeigte sich im Trab, anfangs waren ihre Schritte verhalten und kurz aber von Runde zu Runde wurden sie länger.
Beim Reiten ging sie sofort in Haltung und begann wieder ein bischen stacksig. Ich ließ dann meine Schultern hängen, rundete meinen oberen Körper/Rücken. So machten wir einige Runden und Fallada senkte den Kopf und ihr Gang wurde gleichmäßiger, ausgreifender und ich übte die lange Schlangenlinie. Gestern klappte sie schon ziemlich gut, ich konnte keinen Unterschied zwischen rechts und links feststellen. Im Trab eilte sie nicht, rutschte aber wieder in das Stacksen hinein. Wieder im Schritt richtete ich mich auf und so ihr Hals, sie ging sofort in Haltung. Mir fiel es auch viel leichter gerade zu sitzen, ich habe das erste Mal C8 gespürt und nach hinten nehmen können, die Schultern sind zurück gefallen und die Arme lagen an. Der Trab lief nun auch besser, er könnte noch schwungvoller sein, aber ein Anfang ist gemacht, außerdem kann ich noch nicht richtig aussitzen, und sie hatte einen leichten Kick auf der rechten Seite nach oben. An dies werde ich heute denken.
Anschließend ließ ich sie noch ein paar Runden im Schritt an der Longe gehen, dies hatte aber keine offensichtliche Auswirkung - also kein weiteres abschnauben oder so....


Anna:
Bei ihr war ein ähnliches Bild, erst wirkte sie ziemlich steif, und sie schwankte zwischen Klemmen und Eilen. Auf der rechten Hand fiel sie oft in den Trab, ich ließ sie machen und sie entspannte sich und auch bei ihr wurden die Tritte ausgreifender. Sie schnaubte ab und ich ließ es gestern bei Handarbeit bewenden.

Walki:
Als erstes bin ich mit ihr auf das kleine Viereck, hab sie aber an der Longe gelassen. Ich wollte nicht riskieren, dass sie wieder ins Schulterheraus fällt. Sie tritt nun regelmäßig auf beiden Seiten unter den Schwerpunkt. Beim Traben schanubte sie viel ab.
Beim Satteln und Aufsteigen war sie sehr zappelig - obwohl sie sich davor nicht austoben wollte . Aber sobald ich drauf saß, war sie ruhig und konzentriert. Sie fühlt sich gleichmäßig an und bleibt im Schultervor, geht aber auch nach Bedarf in Längsbiegung. Sie fiel von selber in den Trab und ich ließ sie machen. Sie hat einen wunderbar schwungvollen und ausgreifenden Trab. Lässt mich aber noch nicht sitzen. Ich nahm die Zügel gestern teilweise ein bischen auf, und sie ließ es auch geschehen, sobald sie ein bischen mehr Druck draufgab, ließ ich sofort nach. Das einzige ist, dass ihr Rücken noch nicht richtig oben ist, anhalten, weitergehen, antraben, parieren, hilft schon aber er fällt dann auch schnell wieder runter. Vielleicht kommt es dann mit dem Galopp oder wenn das Rückwärtsrichten dazu kommen kann.

Mira:
Ganz zum Schluss bekam ich Mira zum Reiten, da Anja starke Rückenschmerzen hatte. Ich begann ohne Sattel und freute mich einfach nur, an diesem süßen kleinen Kerl. Außerdem war es ein totales Freizeitgefühl. Er ist nicht mein Pferd, ich brauch nichts zu tun.... Er lief wunderbar vorran, blieb auf der Spur, reagierte auf Schulterdrehen etc. Ich fing an zu Traben und er blieb im Jog, was mir ohne Sattel auch sehr recht war, aber da er durchaus auch durchtreten soll, stieg ich ab und Sattelte ihn. Sobald er den Sattel drauf hatte, war er ein komplett anderes Pferd, was aber auch mit meiner Einstellung zusammenhängen kann. Für mich war das auch so, Sattel drauf und jetzt wird gearbeitet. Er begann zu klemmen, aber in anderer Art als meine, eher so, warum soll ich laufen, wenn du dich umschaust oder mich nicht aufforderst? Im Trab bekam ich ihn dann in die Gänge und er Schritt richtig aus, ich galoppierte auch, alles geht wunderbar. Er wollte nur nicht ins Schultervor, stemmte sich mit aller Kraft dagegen, ich blieb aber unnachgiebig und hielt ihn mit allen meinen Mitteln fest, anfangs wurde er noch zum "Würstchen" , wand sich unter mir hin und her und versuchte alles um nicht gerade zu bleiben, aber nach einer Weile ließ er sich drauf ein und strengte sich an. Auf den Geraden schaute ich, dass er ganz gerade blieb. Ich begann auf der rechten Hand zu traben, nach einer Runde (auch im Schultervor) begann er abzuschnauben und abzuhusten, danach spürte ich richtig wie sich etwas gelöst hat und er noch freier ausschreitet. Auf der linken Hand hat er noch größere Schwierigkeiten mit dem Schultervor, auch im Trab fällt es ihm da schwerer, aber er ist willig und lässt es mit sich machen. Ich denke, dass es schon gut ist, wenn er wieder konstant mit Sattel geritten wird, allein für das Traben und auch mehr "Arbeitsstimmung" bei ihm aufrecht zu erhalten. Außerdem finde ich es leichter zu spüren und zu korregieren, wenn ein Sattel aufliegt. Aber das muss Anja natürlich selber entscheiden.
Ich war aber sehr beeindruckt wie gleichmäßig er im Schritt gegangen ist, im Trab im Grunde auch und vorallem wie prombt er auf die heruntergelassenen Absätze reagiert. (Vielleicht ist das auch ein Grund warum er mit Sattel weniger Vorwärts ist, weil dabei die Absätze tiefer sind also ohne und er auf heruntergedrückte Absätze mit Anhalten reagiert??!!)
Wenn das Schultervor noch besser geht, ist er ein super Pferd!

2 Kommentare:

christine sander hat gesagt…

test

christine sander hat gesagt…

Schön wie hier der Zusammenhang zwischen gerade, angenehm und brauchbar deutlich wird.

Wenn Pferde ständig und auf beiden Seiten ins Schulterheraus ausweichen haben sie sich offensichtlich eingerichtet und funktionieren auch ohne die volle Kraft ihres Motors so einigermaßen. Nur stellen sie sich ihrem Reiter so nie ganz zur Verfügung.

Es kann dann eine Weile dauern bis sie wirklich und beständig die Last mit dem inneren Hinterbein aufnehmen und voll tauglich werden. Und muss es auch dauern, denn Bänder und Bindegewebe müssen sich ja erst anpassen. C.