Sonntag, 15. Juli 2007

21. Tag

Fallada:
Ich beginne wieder mit Handarbeit (halblange Longe). Nach ca. 5-8 Minuten, geht sie immer noch nicht korrekt in Längsbiegung, sie läuft sehr schnell und auch schön (Auktionspferd) aber das ist nur Schein. Frau Sander übernimmt und schaut ersteinmal, dass sie ihr Tempo runterfährt, damit sie bewusst schreitet und nicht ihren Problemen davon eilt. Nachdem sie ruhig geht, ist es leichter sie in Längsbiegung zu bringen, dafür nimmt Frau Sander auch ihren Kopf und dreht ihn in die richtige Position, sozusagen als Erinnerungsstütze. Fallada beginnt zu schlecken und zu kauen und geht danach auch besser. Was man beachten muss, ist, dass wenn man sie verlangsamt sie nicht beginnen "einzuschlafen", dh, man muss sie dann schon auch wieder antreiben, dass sie genau in dem Tempo gehen, in dem man es möchte.
Beim Reiten merke ich, dass sie nun viele besser wendet und ruhiger läuft, wir sind einen Schritt weitergekommen. Der Trab funktioniert immer noch nicht so gut aber er war auch schon ein Stückchen besser.

Anna:
Um Anna aufzuwecken, hab ich fast die ganze Handarbeitsphase gebraucht, ihr schien das heiße Wetter zu schaffen zu machen. Langsam aber dennoch sehe ich kleine Verbesserungen in der Art wie sie ihre Hufe setzt. Beide Hinterhufe rücken immer ein Stückchen weiter nach Innen. Beim Reiten klemmte sie total und ich hatte Mühe, sie in den Gängen zu halten. Erst nach einem kurzen Trab schnaubte sie ab und löste sich, von da an ging es wesentlich besser - hier ist wieder der Punkt der schwierigen Entscheidung. Bei Anna kann es auch sein, dass wenn man trabt, sie zu eilen anfängt und man viel verloren hat. Aber mit dem Klemmen im Schritt ist natürlich auch nicht geholfen. Diesmal ist es gut gelaufen und es war die richtige Entscheidung, es kann aber durchaus auch sein, dass es das nächste Mal wieder schief geht.
Von diesem Punkt aus, hätte ich sie eigentlicht nocheinmal richtig durchtreten lassen sollen, bzw von diesem Punkt aus, hätte die Arbeit sicher noch besser werden können, aber ich hatte nicht mehr die Kraft, die Energie, Konzentration. Ich hoffe nun, dass wir das nächste Mal schneller an diesen Punkt gelangen.

Walki:
An der Hand ging sie wieder richtig gut, sie spurt nun meistens so, dass ihre Hinterhufe in gleicher Höhe der Vorderhufabdrücke auftreten, nun aber nach innen versetzt - also praktisch genau unter den Schwerpunkt.
Was sie überhaupt nicht mag ist, wenn ich aufsteige und der Sattel verrutscht und ich ihn wieder richtig hinschieben muss, also noch ein bischen hin und her wackele. Sie wirft dann den Kopf hoch und macht ganz leichte Buckelbewegungen. Wenn ich mich sortiert habe, ist sie zufrieden. Wir haben nichts neues angefangen, da ich die Erfolgerlebnisse vom Vortag festigen wollte. Es lief wieder richtig gut, sie fühlt sich einfach klasse an und ich bin richtig zufrieden mit ihr. Bei einem kleinen Ausritt erlebte ich das erste Mal, was Frau Sander meinte, wenn sie Walki nicht als das beste Ausreitpferd darstellte. Ich wollte einen neuen Weg einschlagen, aber Walki drehte auf dem Absatz um und nachdem ich sie wieder auf den normalen Weg brachte, war es auch kein Thema mehr, sie wollte nur nicht weiterweg und drehte einfach um, ich hatte in dem Moment aber keine Lust mit ihr zu "streiten" und so ließ ich es dabei bewenden. Vielleicht setzte ich mich später nochmal durch, aber ich kann noch nicht so ganz einschätzen wie sie reagiert, wenn sie etwas wirklich nicht möchte.

2 Kommentare:

christine sander hat gesagt…

test

christine sander hat gesagt…

Zu Anna:

Man kann es ja auch einfach mal nur antesten. Antraben, sehen wie sie geht (jogt oder stürmt sie?) und dann die Entscheidung treffen (absteigen und seitwärtstreten lassen, zum Beispiel, weiter Schritt reiten oder im Jog lösen und dann zur Schrittarbeit übergehen). Und immer sich vergegenwärtigen was man gemacht und was im Pferd erreicht hat.

Zu Walki:

Die Entscheidung war richtig. Fürs nächste mal vordenken und sie entsprechend vorbereiten. Je besser das Pferd an den Hilfen geht, also der Führung des Reiters zustimmt um so geringer wird die Gefahr, dass es in solchen Situationen zu unkontrollierbaren Abwehrreaktionen kommt.

Ahnt man ihr Kommen so zerlegt man das Problem in kleine Teile, die man bestimmt und geduldig Schritt weise bewältigt. Oft lernen sich Pferd und Reiter erst dabei richtig kennen und das Durcharbeiten einer solchen Situation erweist sich als eine große Chance.

C.