Dienstag, 20. März 2007

11. Tag

Gestern war ein sehr stürmischer Tag. Es windete stark und Regen und Hagel wechselten sich ab. Ich war sehr gespannt, wie die Pferde auf diesen Wettermix reagieren und nach dem Wochenende drauf sein würden.
Am Wochenende habe ich nur leichte Arbeit gemacht. D.h. ich habe die Araber frei laufen lassen, Anna und Pinocchio longiert. Alle vier gingen ziemlich gut. Vor allem Anna hat mit ihrem Bein Fortschritte gemacht.

Gestern hab ich dann wieder mit den Arabern angefangen, das freie laufen beginnt ihnen spaß zu machen. Aber sie laufen noch nicht lange, drehen sich immer wieder zu mir um und wenn dann galoppieren sie kurz und wild, dann ist wieder Ende. Sie müssen aber auch erstmal wieder Muskeln aufbauen. Am Sonntag haben sie sich danach ganz genüsslich gewälzt, dabei haben sie den Kopf an den Vorderbeinen gerieben.
Überhaupt ist interessant zu beobachten, dass diese beiden Araber sich anders bewegen als die anderen, sie schlagen mit den Köpfen, und heben den Schweif ganz weit nach oben, fast senkrecht. Und sie scheinen mit ihren Blicken und Bewegungen zu sprechen.

Pinocchio:
Während die beiden Araber noch draußen waren, begann ich mit Pinocchio. Er lief wunderbar, reagierte auf die kleinste Bewegung meinerseits, und führte die Schlangenlinien oder den Zirkel sauber aus. Im Trab, das Gleiche, er lief sehr ordentlich und die Schlangenlinie führte er sehr sauber aus. Ich hab auch das Gefühl, dass sich mein Sitz noch einmal verbessert hat, seitdem ich Oliveira gelesen und Frau Sanders Bemerkungen umgesetzt habe. So fiel mir das Leichttraben viel leichter und ich probierte auch das Annähern an das Aussitzen aus. D.h. ich bleibe immer mehr Trabschritte sitzen.
Der Trab lief so gut, dass ich erstmals den Galopp ausprobierte. Pinocchio schien etwas erstaunt zu sein, lief aber sehr bedächtig und ordentlich! Ich wollte es aber nicht übertreiben und galoppierte nur halbe Bahnen auf jeder Hand. Ich würde schon sagen, dass er das erste Ausbildungsziel nun erreicht hat, d.h. dass er wie auf Schienen und an Stangen läuft. Er nimmt den Kopf nicht mehr so tief herunter und hat auch aufgehört an dem Gebiss herumzuknatschen. Letzte Woche hatte er ja diese Maulfixierung, wir sind uns nun fast sicher, dass er da wirklich was gelöst hat, danach ging es steil bergauf! Man müsste nun wissen was es war. Pferde haben also die Möglichkeit selbstständig durch bewegen ihres Unterkiefers Dinge in ihrem Körper zu beeinflussen.
Ich würde ihn nun gerne mal wieder freilaufen zu lassen, so dass er alleine galoppieren kann. Ich denke es ist sinnvoll ein wenig Konditionstraining zu machen , wobei das natürlich auch durch die tägliche Arbeit kommt.

C.S.: Ja, Pinochio kann freilaufen, besser aber noch ist es, aufbauend weiter zu arbeiten und ihn gelegentlic, wie bei Leporello gesehen im kleinen Viereck an der Longe einen kleinen Sprung nehmen zu lassen. Immer nur zwei bis drei mal, dann Handwechsel und etwas Schritt (vorm Sprüngchen vorbei) und wieder..., dabei viel loben. Die Pferde schätzen unsere Wertschätzung... Beim Freilaufen könnte möglicherweise das gerade überwundene Problem, was immer es war, zurückkehren.

Pan:
Ihn nahm ich heute an die Longe. Er lief sehr fleißig, aber etwas unkoordiniert und noch nicht ordentlich. Er bemühte sich alles richtig zu machen und reagierte auf die kleinste Regung von mir, ich brauchte die Peitsche so gut wie nicht einzusetzten, da er aus Stimme sehr gut reagierte. Ich denke er hat spaß an der Arbeit und er freut sich wieder gefordert zu werden.

Viva:
Ich begann mit Vorderhandwenden. Wobei sie diesmal nicht zu wissen schien, was ich von ihr möchte. Sie sah mich nur an und machte erst Seitwärtsschritte, als ich sie fast geschoben habe. Danach führte ich sie. Sie lief ganz gut, drängte aber immer eher nach innen.

Anna:
Anna ließ ich erst wieder an der Longe gehen. Das rechte Hinterbein war nach wie vor nicht gut, jedoch schon besser. Wenn ich sie richtig schnell traben ließ, wurde es besser. Auch nach dem Galopp lief sich besser. Sie hustete auf der linken Hand mehrmals ab. Ich glaube wir sind auf einem guten Weg, denn sie läuft viel aktiver und freudiger, hab ich das Gefühl. Auch unter dem Sattel war sie schon viel besser. Sie lief die Schlangenlinien ziemlich gut und seitdem ich ihren Kopf stellen kann, reagiert sie viel präziser auf meine Hilfen. Ich versuchte wieder zu Traben, doch sie rennt nach wie vor davon, wobei es schon etwas besser geworden ist. Die linke Hand war ruhiger als die recht, was verständlich ist, da sie ja das komische rechte Hinterbein hat.

C.S.: Also, Anna und Sie bekommen 10 Tage nur Schritt reiten verschrieben. Am besten am langen oder am hängenden Zügel.
Die Vorbereitung an der Longe gestern war gut, aber für mein Gefühl fast zuviel. Zu Saisonbeginn hat es keinen Sinn, das Pferd zu forcieren. Besonders wenn Probleme wie Anna extreme Schiefe und dadurch sehr schwaches Hinterbein eine Rolle spielen. Wichtiger und sinnvoller als jedes forcieren ist die stetige Gymnastizierung und noch etwas:
1. Diese start-up Phase nutzt man für die Feinabstimmung, die aus genau Verstehen und dem immer besseren Ausführen des Verstandenen besteht. Das gilt für Pferd und Reiter
2. Denn der Reiter nutzt diese Zeit um alle Einzelheiten des Reitens zu üben und deren ganz genaue Ausführung sicher zu stellen. Das gilt für Haltung, Sitz, Beine, Absätze, Hände, eine korrekt ausgeführte Zügelführung, das Wenden der Augen, des Kopfes, der Schultern, des Brustkorbs, das Dehnen der Wirbelsäule nach oben und, und und... All diese Mittel des Reiters werden Sie nach und nach brauchen, um das zweite Ausbildungziel ‚Das Pferd immer genau unter sich haben’ zu erreichen.

Phili:
Phili ist eine kleine Vollblutstute die ich gestern mit ins Training genommen habe. Ich führte sie. Sie lief sehr flott, ich musste sie eher bremsen als antreiben. Sie hat ganz starke Rain Scorpes. Ich schlag mal nach was das genau ist.

C.S. Rain scoldes

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