Donnerstag, 28. Juni 2007

8. Tag

Neu motiviert ging es wieder los. Ich hatte keine Schmerzen, ich fühlte mich gut.
Trotzdem wollte ich noch nicht wieder Reiten – eine gute Entscheidung.

Anna:
Mit ihr ging ich in den Longierzirkel und hielt sie an der Longe. Sie entspannte sich schnell und hustete viel ab. Ihre Schritte im Trab waren ausgreifend und fließend. Auf der rechten Hand wollte sie dann aber nach einer Weile nicht mehr ihr Hinterbein belasten. Ich korrigierte das, indem ich ihren Kopf immer wieder leicht zupfte. Danach ließ ich sie Seitwärtstreten. Beim anschließenden Seitenwechsel hatte ich das Gefühl, dass ihr Bein wieder ein bisschen steifer war. Dies löste sich nach ein paar Runden. Nach einem erneuten Handwechsel kontrollierte ich, ob sie immer noch richtig untertritt. Dies machte sie schon recht gut von alleine und wenn ich sie daran erinnerte war es fast perfekt.

Walki:
Sie war schon am Putzplatz ziemlich unruhig, um sie sich „austoben“ zu lassen ließ ich sie im kleinen Viereck frei laufen. Dies nutze sie auch und Trabte und Galoppierte recht viel. Dabei schnaubte sie ab. Danach hatten wir einen „moment of join-up“, was mich sehr freute und berührte, sie folgte mir mit gesenktem Kopf und blies mit ihren Nüstern sanft an meine Hand.
Danach longierte ich sie im Innenhof. Ihr Hals war schon viel besser, aber manchmal schaute sie noch nach außen, worauf ich sie wieder mehr an die halblange Longe nahm und durch sanften Zupfen korrigierte. Dies ging so auf beiden Händen. Zum Schluss ließ ich sie noch ein paar Runden auf beiden Händen traben, sie löste sich wieder und ging gleichmäßig und ruhig.

Frau Sander erzählte mir, dass sie gestern auf ihr geritten war und sie sich ähnlich verzogen wie Anna angefühlt hat. Dies hat mich wieder ziemlich verunsichert und ich musste mir wieder bewusst machen, dass sich die Dinge nicht in Luft auflösen, auch wenn ich sie für einen Moment beiseite schieben kann. Ich habe den Anspruch alles richtig zu machen und muss erstmal lernen mit Rückschritten umzugehen und zu akzeptieren, dass ich in einem Lernprozess bin und noch nicht auf anhieb alles richtig machen kann. Trotzdem bleibt die Frage nach meinen körperlichen Fähigkeiten und ob ich tatsächlich ein Problem im Rücken habe, dies werde ich in den nächsten Tagen klären.

Fallada:
Sie longierte ich auch im kleinen Viereck. Sie wirkt insgesamt gelöster und ein Stück weicher. Dafür hat sie nun auch ihren Kopf nach außen gehalten und ich musste sie ständig daran erinnern ihn hereinzunehmen und richtig in Richtung Schwerpunkt zu treten. Dies ging soweit auch gut, allerdings verspannte sie sich wieder ein bisschen. Es dauerte wieder ein paar weitere Runden, bis ich beides einigermaßen im Griff hatte. Insgesamt war es aber ein gutes Ergebnis.

Padan:
Das erste Mal anbinden in der Box! Es ging gut. Sie reagierte nicht panisch, auch wenn sie versuchte sich wegzudrehen und vom Strick gehalten wurde. Wegen dem Futter in meiner Tasche hing sie die ganze Zeit mit ihrem Maul/Nüstern an mir dran, was ich ständig versuchte zu bekämpfen. Wenn ich sie aus der Hand füttere, setzt sie nach einer Weile ihre Zähne ein, dies erwischte mich einmal und ich reagierte ziemlich heftig darauf, Padan erkannte dies dann an und nahm nur noch mit den Nüstern die Körner. Ihre Vorderhufe ließ sie sich heute auch schon viel besser und länger aufheben. Danach ging ich wieder mit ihr auf das Viereck und ließ sie laufen. Dabei legte ich ihr die Decke auf den Rücken und auch dies machte sie ohne Probleme mit. Unser größter Erfolg aber lag darin, dass sie sich auf dem Viereck von mir ab -und auch wieder aufhalftern ließ.

2 Kommentare:

christine sander hat gesagt…

Dieser Eintrag war für den 8. Tag, C.

christine sander hat gesagt…

Denken Sie nicht an Ihre Unsicherheiten und Zweifel, sondern daran, was sie alles erreichen können mit und für die Pferde. Genau so wie sie sind. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Sie haben sich viel vorgenommen. Nun heisst es dies zu erreichen und das passiert immer in kleinen Schritten, weil nur so ein Fundament für beständige Leistung entsteht. Keine leichte Lektion. Mir hilft es in dem Zusammenhang das fast unmerkliche Wachstum der Pflanzen zu beobachten.