Samstag, 23. Juni 2007

4. Tag

Anna:
Annas Bein scheint immer besser zu werden. Trotzdem bekomm ich sie nicht richtig in die Gänge. Das Führen geht schon besser als vorher, aber noch lange nicht so, wie es einmal werden soll. Beim Reiten hat sie sich schon recht gut angefühlt, aber das Klemmen war nicht weg. Ich konzentrierte mich sehr auf ihre Beine und den Rücken und vergaß darüber hinaus auch sie ständig zu treiben, so dass wir einige Runden eher geschlichen sind. Da sie sich so gut anfühlte probierte ich den Trab, um zu sehen, ob sie dann wieder eilt. Sie lief aber ruhig im Jog und ließ sich gut aussitzen. Nach zwei Runden trabte ich los und ging in das Leichttraben. Dies ging auch, aber ich merkte, dass es ihr bald zuviel wurde und so parierte ich sie wieder durch. Danach bemerkte Frau Sander, dass unser Schritt nicht richtig ist und ich trieb sie die letzten Runden an. Es ging auch, aber sie begann mit dem Kopf nach unten wegzutauchen.

Walki:
Ihre Vorderhandwenden werden immer besser, dh, sie werden gleichmäßiger und ruhiger, außerdem tritt sie weiter aus. Sie fühlt sich nun auch richtig gut an, der Rücken ist meistens gehoben, aber ab und zu muss ich sie noch rückwärts gehen lassen, damit er auch wirklich oben ist. Danach spüre ich immer das es sich verändert hat. Sie läuft schön ruhig, ihr Hals ist getragen, das einzige ist, dass ich immer auf ihren Rücken aufpassen muss. Sie geht ganz leicht an den Hilfen und bei ihr habe ich das Gefühl, dass sie wirklich und gerne mitarbeitet, bei ihr scheint die Einstellung eher diese zu sein: Lass uns noch eine Runde drehen, dann werde ich noch besser werden. Sie zeigt mir dann ganz klar, wenn es genug ist. Mit ihr Trabte ich auch eine Bahn und es lief ganz gut, sie lässt sich weich aussitzen. Ich wollte aber nichts überstürzen. Bemerkenswert finde ich, dass ihre Ohren immer auf mich gerichtet sind. Sie ist ganz bei der Sache und dadurch macht es sehr viel Spaß mit ihr zu arbeiten.

Fallada:
Es ist einige Zeit vergangen, seit ich sie das letzte Mal geritten bin, in der Zwischenzeit stand sie auch auf der Talweide, die eine Steigung hat. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum sie sich so anders angefühlt hat. Ihr Rücken war extrem hart und fest, ganz oben. Aber sie wackelte irgendwie beim Laufen, war nicht ruhig und gleichmäßig, außerdem war sie früher ein zum eilen neigendes Pferd, bei dem man schauen musste, dass sie langsamer geht, gestern musste ich sie das erste Mal antreiben, da sie sehr langsam und stacksig gegangen ist. Jedoch wurde es mit Runde zu Runde besser, sie entspannte sich zusehends und ihre Schritte wurden fließender.

Lacor:
Bei ihm versuchte ich einen neuen Weg einzuschlagen, indem ich ihn erstmal im Longierzirkel frei laufen ließ, damit er sich mobilisiert, in die Gänge kommt und eventuelle Verspannungen lösen kann. Dies klappte auch ganz gut, er machte einmal einen Buckeler und schnaubte auch kräftig ab. Das Führen war auch schon besser, aber ich hatte aus Versehen auch ihm eine Trense angezogen. Ich behielt sie dann erst an, da ich dachte, dass es vielleicht dann doch besser geht. Er begann aber auf der Trense ganz arg rumzuknatschen und zu beißen, wirkte sehr unzufrieden damit. Beim Reiten lief er zwar schon besser, kämpfte aber immer mehr mit der Trense zum Schluss wurde er richtig ärgerlich und äußerte dies in Frackigkeit. Ich stieg wieder ab und wechselte zum Bändele. Wir legten eine weitere Führeinheit ein, in der Frau Sander hinterher ging und seine Hufe beobachtete. Das Vorwärts ging dann auch schon besser, außerdem hat er zum Glück nicht so sehr das Problem mit dem schwachen rechten Hinterbein. Er läuft meistens gut in der Spur. Bei ihm hängt oft das linke Hinterbein, dh, er hebt es hoch und verharrt dann einen Moment länger in der Luft, so als ob es klemmen würde. Ich kenne dieses Problem bei ihm schon und weiß, dass es sich gezieltem Beanspruchen und Training verbessern wenn nicht sogar beheben kann. Als ich wieder aufstieg war er glaub ich nicht so begeistert. Es ging im Großen und Ganzen besser, er lief besser, aber nicht so gut, wie an der Hand. Ich hatte das Gefühl, dass er sehr angestrengt war. Diese Stunde arbeit mit ihm, hat mir aber wieder gezeigt, dass Verbesserungen möglich sind, dass es an seinem Körper liegt und dass ich mich einfach mit ihm da durch beißen muss. Ich möchte ihn ungern aufgeben oder gegen ein anderes Pferd tauschen, vor allem da ich in den nächsten zwei Jahren eigentlich die Zeit dazu hätte weiter an ihm dranzubleiben. Wenn für ihn aber die Pausen große Rückschläge bedeuten und er auf der Weide besser dran wäre, da es nie wirklich vorran gehen wird und es ihn eher belastet, dann würde ich sagen, dass es sinnvoller ist ihn wegzustellen.

Padan:
Sie ist wirklich ein gelehriges und wissbegieriges Pferdchen. An der Hand läuft sie nun schon richtig gut, dreht sich beim Anhalten nicht mehr um mich herum und läuft wirklich mit meinem ersten Schritt los. Beim Putzen war sie dafür gestern unruhiger. Das freie im Kreis laufen auf dem Longierzirkel war auch schon viel besser, sie blieb fast gar nicht mehr in den Ecken stehen und regierte darauf wenn ich die Peitsche unter meinen Arm klemmte, dann kam sie auf mich zu und ließ sich streicheln. Wir probierten den Galopp und auch dies klappte super, sie fuhr nicht so sehr hoch und blieb auf Kommando auch wieder stehen. Das einzige ist, dass sie nicht im Schritt geht, sie verfällt sofort in Trab, aber ich bin fast sicher, dass wir das auch bald hinbekommen.

2 Kommentare:

christine sander hat gesagt…

test

christine sander hat gesagt…

Lacor wird, ähnlich wie Fabian Schwierigkeiten mit den Pausen haben. Ihn deshalb wegzustellen ist aber eben, genau wie bei Fabian auch nicht die Lösung. Beide gehen hervorragend, wenn sie gehen und auch das Nichtvorwärtswollen ist dann bei Lacor wie weggeblasen.

Beide Pferde lehren den Reiter, dass das innere tragende Hinterbein nie vernachlässigt werden darf. Nur so hat sich Lacors Verweigerung gestern wieder in ein wenn auch sehr zaghaftes Ja verwandelt. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen dieser Zusammenhang klar geworden ist. Es war eine Frage des in der Reiterei sogenannten Durchkommens. Vielleicht sprechen wir im nächsten Treffen mal darüber.